SOS International (Founded Berlin, 1906) |
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Allgemein | Mit der Erfindung der drahtlosen Telegrafie nach 1900 begann bereits
frühzeitig die Einführung eines Funkverkehr Notzeichen. Die beiden führenden
Nation auf dem Seefunksektor Deutschland und England, vertreten durch die Gesellschaften
Telefunken und Marconi waren führend in diesem Techniksektor. Während diese Technik
im Ausland teilweise durch Privatgesellschaften durchgeführt wurden, ist im Kaiserreich
in Deutschland unter Wilhelm II bereits frühzeitig eine Regulierung angestrebt und durchgeführt
worden.
Auf Einladung der Reichsregierung kamen bereits 1903 Vertreter anderer Nationen zu einer Konferenz nach Berlin. Die Verhandlungen gestalteten sich nicht einfach, da Italien und England teilweise andere Vorstellungen der Regulierung hatten. Auf der Konferenz wurden viele Abmachungen auf den Weg gebracht. |
Duopol | Im Seefunkdienst zeichnete sich eine hohe Dominanz der Marconi und der weniger starken Telefunken/Debeg Gesellschaften ab. Marconi betrieb viele Küstenfunkstationen beiderseits des Nordatlantik und verkehrte nur mit Stationen seiner Gesellschaft. So ist es nicht verwunderlich das die grossen deutschen Passagierdampfer von Lloyd und Hapag Funkstationen beider Gesellschaften an Bord hatten um Telegramme in das Landnetz vermitteln zu können. |
Telegrafie |
Zur Signalisierung der zu übermittelnden Informationen kam das von dem Amerikaner Samuel Morse
( ca 1838) und später durch den hamburger Telegrafen Inspektor Friedrich Clemens Gerke modifizierte
Morsealphabet ( ca 1842) zur Anwendung, Buchstaben, Ziffern und Satzzeichen haben eine eindeutige
Codierung in kurzen und langen Impulsen durch Strom, Funkwellen, Akustik oder Lichtsignalen
in unterschiedlicher Anzahl. Buchstaben in hoher Häufigkeit im Text wie das "e" bestehen
aus einem kurzen Impuls ( . ), Klammer zu ")" aus 6 Impulsen ( - . - - . - ) Telegrafie ist im deutschen Verzeichnis der immateriellen Kulturgüter gelistet (2014) |
CQ |
Allgemein gesehen findet ein Funkverkehr zwischen zwei Stationen statt. Jede Station
hat ein Rufzeichen und ist damit eindeutig bestimmt und kann sich damit bemerkbar machen.
Üblich ist ein Simplex Verkehr, eine Station sendet, andere Stationen hören zu. Das
Ende der eigenen Aussendung und die Aufforderung jemand anderes soll senden wurde mit
dem Buchstaben k eingeleitet. Die Sendeaufforderung wird noch heute im Telegrafieverkehr
verwenden und geht auf eine Vereinbarung einer frühen Funkkonferenz zurück. Im Protokoll
kann man dieses Verfahren nachlesen und bedeutet soviel wie "kommen".
Ein Anruf an cq kann von jeder Station beantwortet werden, denn es bedeutet "Anruf an alle" |
CQD | Die Marconi Stationen verwendeten für Notsendungen den Anruf CQD. Die Wahl dieser Notzeichenfolge kann als nicht so glücklich angesehen werden, den cq wurde dauernd verwendet und da konnte man ein cqd leicht überhören. |
SOS |
In der kaiserlichen Marine war intern die Zeichenfolge S - O - S gebräuchlich um einen
Notfall anzuzeigen. Der Grund diese Zeichenfolge zu verwenden lag darin
begründet, dass die Morsezeichen auch von nicht in Telegrafie ausgebildeten Personen
erkannt werden konnten. Die drei - Kurzen - drei Langen - drei Kurzen für die Buchstabenfolge SOS lassen sich leicht aus einem sonst wirren durcheinander von Signalen heraushören. Im Abschluss Protokoll der Funkkonferenz von 1906 wurde dieses Signal als Notrufzeichen vereinbart und soll künftig im Seenotfall verwendet werden. Es dauerte jedoch Jahre bis es sich endgültig durchgesetzt hat. Die Interpretation " Save our Soul " oder "Save our Ship " ist erst später artikuliert worden. |
Kaiserliche Marine | Die kaiserliche deutsche Marine kann wohl als Urheber des Notrufsignals angesehn werden. Wer namentlich daran beteiligt war ist heute nur schwer zu ergründen. Die Konferenz im Reichstag zu Berlin hatte eine beträchtliche Anzahl von in und ausländischen Teilnehmern, Italien und England hatte diverse Einwände und verschlossen sich manchen Vereinbarungen. Die US Amerikaner hatten zu der Zeit noch ihren "American Morsecode" und führte noch 1912 bei der Titanic Katastrophe zu Misserständnissen im Funkverkehr von Schiffen mit einem Kriegsschiff der Navy. |
Topic |
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Berlin 1903 |
Vorkonferenz 1903:
Abschließende Vereinbarungen konnten wegen unterschiedlicher Ansichten von einigen Ländern nicht beschlossen werden, ein vorläufiges Protokoll wurde angenommen. |
Berlin 1906 | 27 Nationen sind vertreten:
GERMANY (2), THE UNITED STATES OF AMERICA (4), ARGENTINA (1), AUSTRIA (2), HUNGARY (3), BELGIUM (2), BRAZIL (1), BULGARIA (1), CHILE(2), DENMARK (2), SPAIN (6), FRANCE (4), GREAT BRITAIN (3), GREECE (1), ITALY (1), JAPAN (5), MEXICO (1), MONACO (1), NORWAY (2), THE NETHERLANDS (3), PERSIA (1), PORTUGAL (1), ROUMANIA (1), RUSSIA (5), SWEDEN (2), TURKEY (1), AND URUGUAY (1). Konferenzteilnehmer : 59 |
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